Der Aufbau von bepflanzten Flachwasserzonen dient mehreren Zielen.

 

Dazu gehören:

 

- Lebensräume und Fraßgrundlagen für Jungfische und Amphibien schaffen,

- Ufer gegen Abtragung  durch Wellenschlag abschirmen,

- Nährstoffeintrag von außen minimieren (Falllaub etc.)

- Ruhezonen und Nistbereiche für Wasservögel schaffen,

- Laichzonen aufbauen 

 

Im Kaarster See vermehren sich jedes Jahr Rotaugen, Rotfedern, Schleien, Moderlieschen, Brassen, Hechte, Barsche, Zander und leider auch Welse.

 

Die Brutfische der meisten Arten ernähren sich im ersten und teilweise auch in den folgenden Jahren von Zoo-und/oder Phytoplankton.

 

Wenn man sich den Kaarster See von oben anschaut, fallen die vergleichsweise geringen Flachwasserbereiche ins Auge.

Die nutzbare Fläche ist hier auf die direkten Uferbereiche beschränkt. Viele Bereiche sind zudem heute noch so stark von "Naherholungssuchenden" frequentiert, dass es sinnfrei ist, hier über Anpflanzungen nachzudenken.

 

Flachwasserbepflanzung Nordostufer 2019-2021, großer See

Das gesamte nördliche Ufer zeichnet sich durch flache sandige Uferstrukturen aus.

Der Übergang vom Ufer zum Wasser ist hauptsächlich mit Schwarzerlen und an einigen Stellen mit Weiden bewachsen.

Daran schließt sich eine flach in den See einlaufende Zone bis 1,5 m Wassertiefe an, die  gestuft  zur Seemitte  bis 20,62 m Tiefe hin abfällt.

Für unsere Flachwasserbepflanzungen interessant ist der Bereich von 0 bis max. 30 cm Wassertiefe.

In diesen ufernahen Zonen haben wir 2019 begonnen Flachwasserbepflanzungen anzulegen.

Als Pflanzmaterial kommen je nach Standort, Untergrundbeschaffenheit und Ziel der Bepflanzung unterschiedliche einheimische Sumpfpflanzen zum Einsatz.

In der nordöstlichen Ecke zum Schongebiet "Brücke" hin mit morastigem              Schlamm wurden die bestehenden Flatterbinsen- und Seggenbestände                                                                                                                                          erweitert und mit Rohrkolben, Kalmus und Sumpfschwertlilien ergänzt.

 

 

Im Projektverlauf wurden im August 2020 die Bereiche Nordostufer durch weitere

Pflanzzonen ergänzt. Hier sind als Pflanzenarten hauptsächlich Sumpfschwertlilien, Seggen, Schilfrohr und Kalmus verbaut worden.

Wir zielen einerseits mit diesen Bepflanzungen darauf ab,

Laich- und Ruhezonen für Kleinfische, Amphibien und Larven/Kaulquappen aufzubauen und andererseits das Ufer gegen Wellenschlag abzusichern.

In den kommenden Jahren wird ein nicht unerheblicher Teil der direkt an der Wasserlinie stehenden Schwarzerlen durch Wurzelunterspülung und Schädlinge seine Standfestigkeit einbüßen.

Bis dahin möchten wir an diesen Stellen einen dichten Röhrichtsaum etabliert haben.

Im Sommer 2021 haben wir uns primär dem südöstlichen Ufer am großen See gewidmet. Hier wurden zwischen dem "Sandstrand" und dem Vereinsgelände an vielen Stellen Initialbepflanzungen mit Seggen, Kalmus, ästigem Igelkolben, Schwertlilien und Teichbinsen gesetzt. Unser Ziel hier ist es, verschiedene Bereiche  als Laich- und Ruhezonen aufzubauen und Fremdnutzung von außen zu reduzieren. Im Jahresverlauf haben sich diese Bepflanzungen sehr gut entwickelt.

 

2023 widmen wir uns dem Bereich westlich des "Sandstrandes" bis zum Vereinsgelände.

In diesen Bereichen mussten leider Anfang 2023 mehrere große Weiden wegen Schädlingsbefall gefällt werden.

Für uns ergeben sich daraus große besonnte Bereiche, die nun mangels intaktem Wurzelwerk "offen" liegen.

Positiv sind die vorgelagert verhältnismäßig breiten sandigen Bereiche, die es uns ermöglichen, hier ganz gezielt Laichbereiche mit Schilf aufzubauen

Am Wochenende 29./30.04. werden wir hier ca. 500 Schilfpflanzen ufernah verbauen.

 

Die Bereiche vom "Stein" bis zum Vereinsgelände werden primär mit Seggen, Schwertlilien und Teichbinsen in den Randbereichen bepflanzen.

Das Ziel hier ist es, einen dichten Röhrichtsaumzum Uferschutz aufzubauen.

Am Osterwochenende haben wir die ersten Bereiche westlich des "Steins" bereits mit Initialbepflanzungen ausgestattet.

 

Unsere dritte große Aktion 2023 galt dem südlichen Ufer des kleinen Kaarster Sees.

Neben dem Anlegen einer Laichzone im südöstlichen Seeteil primär mit Schilfpflanzen und Kalmus, haben wir das westliche und südliche Ufer flächig mit Röhrichtpflanzen bepflanzt.

Wir zielen hier auf mehrere Faktoren ab.

1. Reduzierung des Falllaubeintrages durch flächige Bepflanzung der Flachwasserbereiche, dadurch auch Aufbau eines Wellenschutzes der Uferbereiche

2. Aufbau von Laichhabitaten

3. Durch Pflanzung von blühfreudigen Pflanzen der Arten Sumpfschwertlilie, Wasserdost und Blutweiderich Schaffung von Wohlfühlbereichen für Insekten

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